FIT – Flexible Individuelle Tagesbetreuung
Die Abkürzung FIT steht für Flexible individuelle Tagesbetreuung und ist ein Hilfemodul gemäß § 27 ff i.V.m 32 SGB VIII.
Flexibel heißt, das Betreuungsprogramm so zu gestalten, dass es für jede*n Hilfeempfänger*in sinnvoll ist und sich an Veränderungen anpasst. Individuell wird das Betreuungsprogramm für jeden Hilfeempfänger nach Art und Umfang zusammengestellt. Die Ziele der Hilfe werden regelmäßig überprüft und nach Bedarf verändert.
Tagesbetreuung benennt die grundsätzliche Möglichkeit, Kinder und Jugendliche auch täglich innerhalb des Programms in vollem Umfang betreuen zu lassen.
Für wen ist FIT da?
Ein Ziel des FIT-Programms ist es, die Kinder "fit" zu machen, damit sie wieder Regelinstitutionen besuchen können.
Das FIT-Programm richtet sich an Kinder, Jugendliche und deren Familien bzw. Bezugssysteme, für die je nach Bedarf
- Entlastung und Unterstützung geschaffen werden soll,
- eine begleitende, ambulante Hilfe noch nicht ausreichend ist,
- der Verbleib im familiären Bezugssystem erhalten bleiben und eine stationäre Maßnahme vermieden werden soll,
- Rückführung aus stationärer Jugendhilfe erfolgreich abgeschlossen und übergangsweise unterstützt werden soll,
- Ausbau und Förderung sozialer Kompetenzen und Persönlichkeitsentwicklung im Gruppenkontext als förderlich angesehen wird.
Gruppengröße
Um den unterschiedlichen Voraussetzungen der Kinder und Jugendlichen Rechnung zu tragen, werden Differenzierungen bereitgestellt, die gezieltere Lern-, Entwicklungs- und Anschlussmöglichkeiten für die teilnehmenden vorhalten.Hierzu zählen Regel- und Intensiv-Gruppen mit einer Gruppengröße von durchschnittlich 9 Kindern bei einer Betreuungsdichte von 1:3 und einer Gruppengröße von 5 Kindern bei einer Betreuungsdichte von 1:2,5.
Standards
FIT beginnt nach Schulende. Jüngere Kinder oder Kinder mit ungünstigen Verkehrsanbindungen können von der Schule abgeholt werden. Wenn die Schule außer Plan früher endet, können die teilnehmenden Kinder auch vorzeitig ins FIT-Programm kommen.
- Sie sind an der Essensvorbereitung beteiligt und nehmen täglich eine warme Mahlzeit ein.
- Nach dem Essen erledigen die Kinder ihre Hausaufgaben. Es sind auch Einzelförderungen möglich. Jedes Kind sollte Kontakthefte führen.
- Mindestens einmal pro Woche besteht Kontakt zur Schule (oder häufiger unter Einbeziehung der zuständigen Schulsozialarbeiter*innen).
- Zu den Eltern der teilnehmenden Kinder gibt es mindestens einmal pro Woche einen Kontakt.
- In den Ferien werden Ferienprogramme durchgeführt. Dies können nach Vereinbarung auch mehrtägige Freizeiten sein.