” Dieser Film hat mich emotional unfassbar berührt – und auch mein sonst so hartgesottener Kollege hat mehr als eine Träne verdrückt!” Klare Worte findet Geschäftsführer Hermann Muß für Nora Fingscheidts beeindruckendes Regiedebüt “Systemsprenger”.
Systemsprenger ist nicht das typische Sozialdrama um ein neunjähriges Mädchen, sondern ein geballter Einblick in pädagogische Wirklichkeit. Der Film geht u.a. der Frage nach, was mit Kindern passiert, wenn die üblichen Hilfestellungen und Rahmenbedingungen der professionellen Jugendhilfe nicht mehr greifen.
Kurzinhalt: Wenn selbst ein Echo nicht mehr antwortet…
Pflegefamilie, Wohngruppe, Sonderschule: Egal, wo Benni hinkommt, sie fliegt sofort wieder raus. Die wilde Neunjährige ist das, was man im Jugendamt einen „Systemsprenger“ nennt. Dabei will Benni nur eines: Liebe, Geborgenheit und wieder bei ihrer Mutter wohnen! Doch Bianca hat Angst vor ihrer unberechenbaren Tochter. Als es keinen Platz mehr für Benni zu geben scheint und keine Lösung mehr in Sicht ist, versucht der Anti-Gewalttrainer Micha, sie aus der Spirale von Wut und Aggression zu befreien.
Mit bedrückender Ehrlichkeit und emotionaler Intensität schildert Systemsprenger die Einsamkeit eines kleinen Kindes, das aufgrund seiner Erfahrungen in der Welt der Großen niemandem mehr vertrauen kann und dem niemand mehr vertraut. Es ist eine Geschichte über die Hilflosigkeit und das Versagen Erwachsener und ihrer Systeme.
Die Wichtigkeit dieses Filmes liegt nach Hermann Muß insbesondere darin, dass er pädagogische Fachkräfte unverblümt darin erinnert, was bzw. wer in der Kinder- und Jugendhilfe im Mittelpunkt stehen sollte: das Kind und seine Interessen, das Verständnis für die Traumatisierungen und der Mut zu Beziehungsarbeit und flexiblen Rahmungen.
Das Filmforum Bottrop der VHS zeigte in Kooperation mit der KJH FLOW gGmbH im Oktober 2019 zweimal den Film “Systemsprenger”. Die beiden Sondervorstellungen waren exklusiv für MitarbeiterInnen der Kinder- und Jugendhilfe und Jugendämter und waren jeweils komplett ausgebucht. Thomas Pentzek, Leiter des Filmforums, freute sich über einen gut gefüllten Kinosaal und führte den Film auch ein drittes Mal im üblichen Programmkino auf.
Das Filmforum ist Bestandteil der VHS
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Die Abendkasse ist bei Kinovorstellungen ab einer Stunde vor Vorstellungsbeginn bis kurz vor Filmende besetzt. Vorbestellte Karten, die nicht bis 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn abgeholt werden, gehen in den freien Verkauf. Eintrittskartenverkauf nur an der Kinokasse (Abendkasse), Gutscheine zur Einlösung an der Kinokasse können Sie in der Verwaltung der VHS erwerben.
Bilder v.l.n.r.: Hermann Muß begrüßte die ZuschauerInnen der Vorstellungen im Filmforum persönlich und lud zu einer anschließenden gemeinsamen Diskussionsrunde ein.